Oje. Da kommt bei vielen getrennten Eltern ein ungutes Gefühl auf. Kommunikation mit dem Expartner. Wie war es doch einfach, als man sich früher ohne Kind getrennt hat. Ja, man hat auch unter der Trennung gelitten, aber irgendwann war der Ex „Aus dem Auge – aus dem Sinn“. Anders ist das, wenn Kinder im Spiel sind. Was macht eine gute Kommunikation zwischen den getrennten Eltern aus? Geht das überhaupt?

Wechsel von der Paarebene auf die Elternebene
Wichtig zu verstehen: Mit einer guten Kommunikation zwischen den Eltern, haben es die Kinder leichter. Und dabei kommt es auf das wie an. Denn gar keine Kommunikation ist ungünstig, schlechte Kommunikation jedoch noch ungünstiger. Eure Kommunikation darf sich verändern. Von der Paarebene auf die Elternebene.
Leider erlebe ich immer wieder, dass Entscheidungen getroffen werden, die nicht für das Kind, sondern bewusst gegen den Expartner getroffen werden, zum Nachteil des Kindes.
Aber ist es nicht herrlich erleichternd zu wissen, dass man die Kommunikation mit dem Expartner auf das wesentliche beschränken kann? Nämlich auf den Umgang eures gemeinsamen Kindes.
Aber wie geht jetzt eine gute Kommunikation mit dem Expartner?
Erst einmal Abstand zwischen die Fronten bringen. Mut fassen und die Begegnungen auf das Minimum reduzieren. Das hilft für den Anfang. Zu Beginn der Trennung sind meist noch ganz viel verletzte Gefühle im Spiel. Auch wenn es schwerfällt – Haltung bewahren und sich mit gegenseitigem Respekt begegnen. Schließlich werdet ihr immer die Eltern eures Kindes bleiben. Und genauso wie man in die Elternrolle gewachsen ist, darf man auch an der Kommunikation mit dem Expartner wachsen. Ihr werdet oft unterschiedlicher Meinung sein. Ein erster Schritt ist, den Standpunkt des anderen anzuerkennen. Was nicht heißt, dass man gleicher Ansicht sein muss. Generell kannst du immer selber entscheiden, wie du reagierst. Mir hat es geholfen zu verstehen, dass der Expartner, genauso wie ich, Bedürfnisse hat, die erfüllt werden wollen. Und die darf man dem anderen auch erlauben.
Schritte guter Kommunikation
Im ersten Schritt beobachte genau. Was ist passiert? Was hörst du wirklich? Denn eine gute Kommunikation lebt nicht nur von der Art, wie man redet, sondern auch wie man zuhört. Und es ist ok, darüber deine Gedanken, Urteile und Vorwürfe zu reflektieren, aber erst einmal für dich? Welche Gefühle kommen dabei hoch und was ist dein Bedürfnis dahinter? Was brauchst du? Und bevor du unüberlegt antwortest, halte kurz inne. Was möchtest du? Was kannst du für deine Bedürfnisse tun? Nutze hierbei Ich-Botschaften. Ich wünsche mir… Für mich wäre wichtig…. Ich kann mir vorstellen …
Gute Kommunikation fängt immer bei dir an. So wie du möchtest, dass man mit dir redet, so darfst du auch sprechen. Mache dir doch gerne Gedanken dazu, wie eine ideale Kommunikation zwischen euch aussehen kann. Wie möchtest du es haben? Dieser Perspektivenwechsel hilft enorm. Fokus auf eine gute Kommunikation, anstatt sich immer vom negativen herunterziehen lassen.
Du hast es in der Hand. Wie du reagierst und ob du reagierst.
Dein Wunschbild gibt dir eine zukünftige Reaktion vor – nicht deine momentanen Gedanken und Gefühle. Du kannst die Regeln und Erwartungen für dich verändern.
Falls du dir Unterstützung wünscht, melde ich gerne zu einem kostenfreien Kennenlerngespräch.